Pilze im Rasen

ist ein gutes Zeichen

Herbst

Jens Müller staunte nicht schlecht. Auf seinem vor einer Woche frisch verlegtem Rasen stand eine kleine Kolonie von braunen Pilzen. Hier drei zusammen, dort zwei einzelnen und an anderer Stelle noch ein paar. „Hab ich was falsch gemacht oder war der Rollrasen etwa nicht die beste Qualität?“ schoss es dem Hobbygärtner sofort durch den Kopf. Rasenexperte Arnd Peiffer kennt das Thema und sagt: „Das ist ganz normal und Herr Müller hat sogar alles richtig gemacht.“

Peiffer muss es wissen, schließlich liefert er mit der Firma Gebrüder Peiffer täglich unzähligen Rollen Rollrasen an seine Kunden. „Bei warmer Witterung kann es auf neuem Rasen schnell zu diesen Pilzen kommen.“ Der Grund dafür ist, dass die neue Fläche in den ersten Tagen und Wochen gut gewässert werden muss. Bei etwas sommerlichen Temperaturen und einer feuchten Umgebung fühlen sich Pilze aber besonders wohl. Wenn jetzt auch noch der Boden humusreich und somit ein guter Nährboden ist, freut sich der Pilz besonders und bildet dann die bekannten Fruchtkörper aus. Das kann mitunter auch über Nacht passieren und wo abends noch alles in frischem Grün erstrahlte, steht morgens schon ein kleiner aber kräftiger Stängel mit Hut. „Der eigentliche Pilz, das sogenannte Myzel, liegt im Boden. Davon bekommt man normalerweise gar nichts mit und das ist in der Natur auch ganz normal“, erklärt Peiffer. Kommt also der Fruchtkörper zum Vorschein, weiß der Profi: der Boden ist gut und es wurde ausreichend gewässert. Der kleine Stängel und der schirmförmige Kopf ist beim Pilz, was bei der Pflanze die Blüte. Im Kopf lagert der Pilz seine Sporen ein, um sie dann durch Wind und Wetter weiter zu verbreiten.

Und genau hier liegt auch der Schlüssel, wenn man etwas gegen die Verbreitung des Pilzes machen möchte. Zunächst sollte man die einzelnen Fruchtkörper absammeln und in die Biotonne werfen. „Wenn man das alles in den hauseigenen Komposthaufen gibt, wächst dort ein neues Myzel heran“, wer den Pilz nicht im Garten haben will, sollte ihn sich laut Peiffer dann auch nicht im Kompost züchten. Sind alle sichtbaren Fruchtkörper abgesammelt, kann der Rasen gemäht werden. „Dabei sollte man aber unbedingt einen Fangkorb einsetzen, um mögliche Sporen direkt aufzufangen“, sagt der Rasenexperte. Sobald der Rasen nicht mehr so stark gewässert werden muss, in der Regel nach zwei bis vier Wochen, hat sich auch das Thema mit dem Pilz erledigt.

Wer nun daran denkt, sich aus den Fruchtkörpern ein nettes Süppchen zu kochen, dem rät Peiffer allerdings ab: „Diese Pilze sind in der Regel nicht giftig, aber sie sind auch nicht essbar. Einfach in die Biotonne damit und fertig.“ Ohnehin sollte man bei gefundenen Pilzen lieber einen Experten darauf schauen lassen, ob sie als Mahlzeit taugen oder nicht.

 

 

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